In einem Seniorenzentrum in Rheydt machen die Senioren eine besondere Form der Sitzgymnastik. Sie machen Tai-Chi
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In einem Seniorenzentrum in Rheydt machen die Senioren eine besondere Form der Sitzgymnastik. Sie machen Tai-Chi
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Montagmorgen ist Sitzgymnastik-Zeit. Wieder saßen wir Bewohner des Gerhard Tersteegen Hauses in einem großen Kreis im erweiterten Seminarraum zusammen. In der Mitte waren Stühle für die Leiter der Gymnastik, Mitarbeiter des Sozialen Dienstes des GTH.
Die Leitung hatte heute wieder Ewa Sobocik. Mit ihr macht es immer viel Spaß, denn sie fordert immer volle Konzentration und Einsatz nach besten Möglichkeiten von uns. Lahme sollen nicht gehen und Blinde nicht sehen. Aber sie sollen versuchen, die Aufgaben nach bestem Potential mitzumachen. Ein jeder mit Rücksicht auf seine Schwächen.
Es ist auch oft richtig anstrengend. So versucht die/der ein oder andere manchmal auch zu schummeln. Aber Ewa sieht alles!
“Ich glaube Sie bleiben gleich noch etwas länger!”, sagte Ewa zu Frau XZ.
“Wieso datt denn?”, fragte Frau XZ ganz unschuldig.
“Beine HOCH habe ich gesagt, wir machen hier doch keine Kaffeepause!”
“Wieso siehsse datt übberhaupt?! Du biss doch am Zählen!”, fassungslos sah Frau XZ Ewa an.
“Ich sehe ALLES!”, war Ewas Antwort.
Zerknirscht sahen sich die Damen, das Kaffeekränzchen, um Frau XZ an.
Ich musste schmunzeln!☺️
Vergangenen Montag war wieder der erste Montag im Monat. Daher waren die Kindergartenkinder bei uns. Unter Anleitung der Erzieherin begannen sie erst einmal mit Singen.
Es fiel direkt auf, dass dieses Mal viel mehr Jungen als Mädchen dabei waren. Daher war es sehr gut, dass Ewa Sobocik die Leitung der Gymnastik übernahm. Wie ein Feldwebel kommandierte sie Bewohner und Kinder mit schneidigem Zählen, ohne viel Pause.
Wir Bewohner kennen Ewas Art und wissen daher, dass jeder nur so viel machen soll, wie er / sie kann. Die ehrgeizigen Jungs saßen direkt vor Frau Sobocik und waren sehr aufmerksam. Sie genossen die körperliche Herausforderung und machten voller Elan mit.
Dann wurde es noch einmal etwas wilder, denn es war spielen mit Ball angesagt. Die Kinder sollten den Bewohnern den Ball zuwerfen und ihn wieder auffangen. Es fiel richtig auf, dass die Kinder das mittlerweile sehr gut machen. Sie haben gelernt, den richtigen Abstand zu wählen.
Immer wieder fällt mir auf, dass die Kinder sehr rücksichtsvoll mit den Senioren umgehen. Sie können auch noch so wild miteinander spielen, mit den älteren Leuten sind sie sehr vorsichtig. Das verdient mein großes Lob!
Montag waren sie wieder hier zur Sitzgymnastik, die quirligen Kindergartenkinder. Es waren richtig viele. Die Grippe-Welle scheint abgeebbt.
In der ersten Hälfte der Gymnastikstunde drehte sich alles um Übungen mit dem Ball. Große Bälle, das heißt Luftballons. Kleinere Bälle, das waren Gymnastikbälle. Sie sind weich und lassen sich zusammendrücken.
Die Kinder warfen den Bewohnern die Bälle zu. Die warfen sie wieder zurück.
Jeder bekam einen kleinen Ball. Er wurde zwischen die Knie gelegt und sollte fest zusammengedrückt werden.
Jeder zweite Ball wurde eingesammelt. Dann sollte man den Ball immer weiter geben. Erst links dann rechts herum.
Dann war im Nu die erste halbe Stunde schon vorbei. Es gab eine Trinkpause. Auch ein Plätzchenteller wurde herumgereicht.
Da es durch die große Zahl an Kindern doch recht unruhig war, machten wir in der zweiten Hälfte etwas ganz anderes. Keine Gymnastik mehr, sondern Berufe raten.
Dazu musste einer in die Mitte des Kreises gehen oder rollen und typische Bewegungen machen, die die Zuschauer dann auf den Beruf kommen ließen. Wer den Beruf dann erraten hatte, musste den nächsten Beruf mimisch vorstellen.
Die meisten Kinder waren Mädchen. Es waren nur wenige Jungen da. Wenn ein Kind einen Beruf vorstellen sollte, wurde oft vom Kind ein Bewohner gefragt, welcher Beruf gezeigt werden sollte.
Als ein Junge dran kam, sagte Frau Kubens vom Sozialen Dienst: “Frag mal den Herrn J., so von Mann zu Mann!”
Doch mit dem, was der Bewohner dem Jungen sagte, konnte der Junge nicht viel anfangen. Autoschlosser.
Autoschlosser wurde zum Kfz-Mechaniker und dann zum Kfz-Mechatroniker. Denn heute hat auch die Elektronik seinen Platz in den Autos gefunden. Die Zeiten ändern sich und somit auch die Berufsbezeichnungen.
Heute kommt ein Beitrag ‘Trubel im Altenheim 2.0’, nämlich bei uns im Gerhard Tersteegen Haus. Denn 1x im Monat kommen die Kindergartenkinder der
zu uns ins Gerhard Tersteegen Haus. Sie machen mit bei unserer Sitzgymnastik.Darauf freuen sich die Senioren immer sehr. Man sieht es in ihren Gesichtern. Sie sind hellwach. Sie strahlen und lachen die Kinder an. Diese Aktion ruft selbst die dementen Bewohner zurück ins Hier und Jetzt. Auch wenn sie sich nachmittags schon nicht mehr daran erinnern genießen sie den Moment.
Die Kinder sind wahrhafte Kraftpakete. Sie hüpfen und springen, lachen und rufen. Doch wenn es Aufgaben gibt, wie den Ball zuwerfen, sind sie vorsichtig und zurückhaltend. So lernen die Kinder, Rücksicht zu nehmen, auf andere einzugehen.
Überhaupt hat man sich über die Zeit besser kennengelernt. Kontaktschwierigkeiten wurden abgebaut. Klischees sowie negative Jugend- und Altersbilder wurden revidiert. Das ganze ist eine Win-win-Situation.
Am ersten Sitzgymnastik-Termin jeden Monat sind die Kinder des Kindergartens Ritterstraße bei uns im Gerhard Tersteegen Haus. Das ist wunderbar, wenn die Kleinen zu den Alten kommen. Das bringt frischen Wind und Lebendigkeit ins GTH.
Wir fingen an mit Gymnastik, angeleitet von Frau Sobocik des Sozialen Dienstes des GTH. Wir machten einige Übungen, die wir auch normalerweise Montagmorgen immer im GTH machen. Die Kinder saßen gut verstreut mit uns im Kreis und machten mit.
Dann wurden Bälle ausgegeben und die Kinder waren in der Mitte des Kreises und warfen den Bewohnern die Bälle zu. Dann warfen wir den Kindern die Bälle wieder zurück. Die Bewohner sind alle in irgendeiner Weise eingeschränkt, können oft nicht alle Gliedmaßen bewegen. Manche sind halbseitig gelähmt. Ich fand es sehr interessant zu beobachten, wie schnell sich die Kinder auf die Bewohner mit ihren Handicaps einstellten. Enorm!
Als nächstes wurden große Luftballons verteilt. Diese mussten wieder mit ganz anderem Feingefühl geworfen werden. Die Kinder hatten sehr viel Freude damit. Plötzlich platzte ein Ballon mit lautem Knall. Kurz darauf platzte der nächste, direkt an meinem Ohr! Daraufhin wurden die Ballons eingesammelt, damit keiner einen Schaden von den platzenden Ballons davontrug.
Außerdem hatten sich die Kinder mit den Erzieherinnen noch 2 Überraschungen für die Bewohner überlegt. Zuerst sangen sie uns 2 Weihnachtslieder vor. Sie beendeten ihren Gesang mit “In der Weihnachtsbäckerei”. Das war das Stichwort für die 2. Überraschung. Die Kinder hatten gebacken und für jeden Bewohner eine kleine Tüte mit Gebäck gepackt. Das verteilten sie nun an die Bewohner! Hmm… lecker!
Ich glaube alle Anwesenden waren zum Schluss richtig froh und zufrieden. Auch der eine neue kleine Junge, der anfangs noch sehr unsicher war, war richtig aufgetaut und tollte mit den anderen Kindern durch den Raum. Frau Ma. neben mir war ganz vernarrt in den Buben. “Der wird bestimmt mal ein Fußballer!”, meinte sie zu mir, weil er am liebsten mit den Füßen den Ball bearbeitete und quer durch den Raum schoss.
Gestern waren wieder die Kindergartenkinder vom Familienzentrum bei uns im Gerhard Tersteegen Haus. Sie machten wieder Sitzgymnastik mit uns. Es kam eine sehr kleine Gruppe von Kindern, denn es grassiert zur Zeit wohl eine Krankheitswelle im Kindergarten.
Zuerst wollten die Kleinen den Bewohnern ihre St.Martins-Fackeln zeigen. Sie bildeten einen kleinen Kreis in der Mitte des großen Kreises, den die Bewohner zur Gymnastik gebildet hatten. Als Erwachsener ist es kaum vorstellbar, dass es gar nicht so einfach ist, einen Kreis zu bilden, bei dem sich die Rücken im Inneren des Kreises sind. Die Erzieherin sagte, das hätten sie noch nie vorher gemacht. Aber es gelang vorzüglich! Auch dass sich der kleine Kreis drehen sollte, klappte! So konnten die Bewohner alle Fackeln bewundern.
Dann sangen die Kinder uns Martinslieder vor. Sankt Martin, Laterne Laterne, Durch die Straßen auf und nieder, sangen sie.
Dann gab es ein bisschen Gymnastik. Riesige Luftballons wurden von den Kindern den Senioren zugeworfen. Die warfen dann zurück. Mal war es ein direkter Zuwurf, mal einer mit Aufprall auf dem Boden.
Als nächste Übung wurden Gymnastikbälle eingesetzt.
Jetzt gab es eine Übung, die die Senioren immer machen. Die Kinder machten fleißig mit.
Zum Schluss waren die Kinder dann noch einmal dran etwas vorzuschlagen. Sie wollten uns etwas vorsingen. Dazu musste man sich bewegen:
Es war wiedereinmal ein wunderbares Zusammenwirken der Generationen.
Als Dankeschön und passend zum Martinsfest erhielten alle am Ende einen Weckmann.
Heute in der Sitzgymnastik wurde viel mit Gewichten aller Arten gearbeitet. Die Runde im Seminarraum war wieder sehr gut besucht.
…ooO(dass wir uns alle immer wieder freiwillig dorthin quälen… *kopfschüttel *)
Alles fing ganz harmlos an. Das erste Gewicht, mit dem wir kämpfen, war unser eigenes, unterstützt durch die Schwerkraft …ooO(dieser treulose Geselle!) Wir saßen ganz vorne auf den Stühlen (Roll- oder normalem Stuhl). Die Füße standen auf dem Boden. Nun marschierten wir uns erst mal warm.
By Franklin D. Roosevelt Presidential Library and Museum [Public domain], via Wikimedia Commons
Dann wurde die Wäsche aus dem Wäschekorb gehoben und erst einmal über Nacht im Waschbottich eingeweicht.
Weiter ging es mit dem Reiben der verschmutzten Wäsche auf dem Waschbrett. Diese Bewegungen konnten auch wieder prima in die Sitzgymnastik eingebunden werden. Waschtag war früher ein geselliges Unterfangen. Es dauerte ja auch den ganzen Tag.
Doch es gab noch eine Steigerung der Belastung. Die beiden Damen vom Sozialen Dienst, die die Sitzgymnastik dieses Mal leiteten, gaben jedem von uns 2 Hanteln. Wir durften auswählen, ob ½ kg oder 1 kg Hantelgewicht.
Als die Arme bleischwer waren, durften wir die Hanteln auf den Boden legen. Ein tiefes Seufzen ging durch die Reihen.
Doch zu früh gefreut! Nun bekamen wir Gewichtsmanschetten an die Fußgelenke gebunden. Ja, ja… schlimmer geht immer!
Denn am Ende des Tages mussten die schweren Wäschekörbe wieder nach Hause gebracht werden. Also marschierten wir mit schweren Beinen wieder zurück.
Als wäre das noch nicht genug gewesen, fielen den Damen noch weitere Übungen für die beschwerten Beine ein. Es sollte sich ja auch gelohnt haben, dass sie uns die Gewichte umgeschnallt hatten.
Wir machten zum Schluss auch noch ein paar Übungen jeder mit einem Gymnastikball. Die liefen allerdings nicht mehr zum Thema Waschtag. Denn da sagte nicht nur ich zum Schluss, ich habe eine vollautomatische Waschmaschine. 😉
Immer wieder montags, 10:30 Uhr gibt es eine Stunde Sitzgymnastik für die Bewohner im Gerhard Tersteegen Haus. Anfangs mag man darüber milde, gönnerhaft lächeln, vor allem wenn man selber regelmäßig Sport gemacht hat. Aber die Zeiten ändern sich und damit die körperlichen Fähigkeiten. Jetzt bin ich froh über dieses Veranstaltungsangebot.
Gymnastik…
Im Sitzen…
Mit Senioren in den 70-, 80-, 90-gern…
Mittlerweile weiß ich auch, dass nicht nur ich eine Vorgeschichte habe was Bewegung, Sport angeht. Eine 83jährige Bewohnerin war sogar früher Leistungsschwimmerin.
Die Sitzgymnastik wird immer wieder von verschiedenen Mitarbeitern des Sozialen Dienstes geleitet. Dadurch ist es immer wieder anders. So kommt keine Langeweile oder Eintönigkeit auf.
Anfang dieser Woche war wieder Frau Ider mit bei der Gruppenleitung. Sie stammt ursprünglich aus der Türkei, lebt aber schon sehr lange in Deutschland. Sie spricht fließend deutsch, hadert aber manchmal mit der Grammatik. Wenn sie zu oft von uns korrigiert wird, sagt sie manchmal frustriert zu uns, wir sollten türkisch lernen. Dann könnte sie perfekt türkisch mit uns sprechen.
Als es wieder einmal so weit war, bat ich sie, uns doch das Zählen auf türkisch beizubringen. Immerhin wird bei der Gymnastik immer gezählt, wenn wir die einzelnen Übungen wiederholen.
Also lernten wir am Montag die Zahlen von 1 bis 5!
bir
eins
iki
zwei
üç
drei
dört
vier
beş
fünf
Gymnastik für Körper und Hirn!
Wieder brachten die Kindergartenkinder vom Familienzentrum frischen Wind und gute Laune mit ins Gerhard Tersteegen Haus. Nicht nur mir geht das Herz auf, wenn ich die Kleinen sehe.
Mittlerweile ist es vereinbart, dass die Kinder 1 Mal monatlich zu unserer Sitzgymnastik kommen und gemeinsam Übungen mit uns machen. Jetzt waren sie also zum zweiten Mal da.
Wir saßen alle in einem großen Kreis. Senioren und Kinder wechselten sich ab.
So waren wir bunt gemischt. Wir begannen mit dem Begrüßungslied der Kinder.
Danach waren wir alle, Kinder und Erwachsene richtig wach und im Speisesaal des GTH angekommen.
Weiter ging es mit Bällen. Jeder zweite bekam einen Ball. Dann ging es los. Die Bälle wurden im Kreis immer weitergereicht. Erst im Uhrzeigersinn, dann anders herum. Immer wieder kam es zu Staus. Es wurde viel gelacht.
Dann bekam jeder einen Ball. Die Kinder gingen alle in die Mitte des Kreises und warfen den Senioren den Ball zu.
So kommt Leben ins Altenheim! Profitiert haben letztendlich alle, Kinder und Senioren!