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Altern, alt werden, das kann sehr unterschiedlich verlaufen. Gerade heute leben wir ja in einer Gesellschaft der ‘jungen Alten’. Doch wer den Weg ins Altenheim ‘gefunden’ hat, ist in der Regel hilfsbedürftig und schafft es nicht, den Alltag alleine zu bewältigen, sondern benötigt Unterstützung.

Man merkt in der Gesellschaft der anderen Bewohner, dass die Hilfsbedürftigkeit sehr unterschiedlich ausfällt. Doch bei vielen, schon dementen Bewohnern fällt mir auf, dass sie wieder werden wie Kinder, hemmungslos. Sie nehmen ihr Gebiss während des Essens aus dem Mund, weil es drückt. Sie rülpsen, niesen, furzen hemmungslos und lautstark, auch in Gesellschaft anderer. Die Bewohner, die noch wachen Sinnes sind, reagieren zwar entsetzt, protestieren lautstark. Aber das stört die ‘Übeltäter’ nicht. Man muss nicht meinen, dass es deshalb demnächst unterlassen würde.
Wer also zur ‘feinen Gesellschaft’ gehörte, ein Leben mit vielen Umgangsformen liebte, dem wird es schwer fallen, gelassen zu bleiben. Der muss sich umstellen. Ich finde, es lässt sich am besten mit Humor ertragen. Außerdem muss man die Vorzüge einer Betreuung im Heim und die Nachteile gegeneinander abwägen. Wenn man dann zu einem positiven Ergebnis kommt, lässt sich vieles ertragen. Auch ‘draußen’ ist nicht alles eitel Sonnenschein.
Der demografische Wandel – Junge und Alte in unserer Gesellschaft