Ganz zu Anfang meines Blogs ( ) hatte ich einmal einen Beitrag über Stille Helden gepostet. Die beiden Heldinnen, über die ich damals schrieb, sind mittlerweile verstorben. Doch neue Heldinnen sind in die Zimmer nachgezogen.
Eine ist eine 85-jährige Dame, die an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) erkrankt ist. ALS ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Bei ALS sind die Motoneurone betroffen.
Auch MS (Multiple Sklerose) , meine Erkrankung, ist eine Krankheit, die das Nervensystem betrifft. Doch hier werden die Markscheiden der Nervenfasern im zentralen Nervensystem, die elektrisch isolierende äußere Schicht der Nervenfasern im Zentralnervensystem (ZNS), angegriffen.
Ich stelle fest, dass mich mein pharmazeutisches Interesse hier dazu führt, einen eher wissenschaftlichen Beitrag zu schreiben. Das ist aber außer für mich persönlich für die Leser des Blogs eher uninteressant. Sorry!
Also wieder zurück zu der eher menschlichen Seite.
MS ist eine ziemlich frustrierende, verunsichernde, Angst einflößende Erkrankung. Aber sie lässt einen in der Regel lange damit leben.
Schon als ich damals im Studium von ALS hörte, dachte ich, dann schon lieber MS. Denn die Adjektive frustrierend, verunsichernd, Angst einflößend treffen hier auf jeden Fall auch zu. Aber dazu kommt, dass ALS innerhalb weniger Jahre meist tödlich verläuft.
Dass Frau V. die heftigen, sie doch sehr einschränkenden Wirkungen erst in relativ fortgeschrittenem Alter zu spüren bekam, ist ungewöhnlich. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 56 bis 58 Jahren. Frau V. war schon in den 70-ern, als sie die ersten Anzeichen bemerkte.
Sehr zugute kommt ihr ihre sportliche Aktivität in der Vergangenheit. Sie schwamm und betrieb Leichtathletik. Als junge Erwachsene betrieb sie Leistungssport und vertrat die BRD (Westdeutschland) auf großen Schwimmwettkämpfen.


Frau V. ist eine sehr tapfere, elanvolle Frau. Sie hat den Kampf gegen die gnadenlose ALS aufgenommen. Sie verbringt viel Zeit draußen und unter Menschen. Sie ist dankbar für ihr volles, reiches Leben vor der ALS. Dankbar, dass sie so viel schönes erleben durfte.
Dankbar für die lange Zeit mit ihrem lieben Lebenspartner. Dankbar für ihre 5 Kinder, die sich auch jetzt teilweise liebevoll um sie sorgen.
Für mich ist sie eine echte Heldin!