Kondensstreifen

Wenn man sich umschaut, könnte man zu dem Schluss kommen, Corona war einmal. Der böse Spuk sei Geschichte.

Kaum noch einer trägt eine Schutzmaske in den Einkaufstraßen. Auch in vielen Geschäften ist Maske tragen nicht mehr ausdrücklich Pflicht.

Die Deutschen sind wieder auf Reisen. Innerhalb Deutschland. Im eigenen Land gibt es viele begehrte Ziele.

Auch Fernreisen werden wieder angetreten. Das zeigt die massive Bildung von Kondensstreifen am Himmel.

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Diese sorgen leider dafür dass sich der blaue Himmel, den wir zu Lockdown-Zeiten hatten immer mehr eintrübt.

Wie in Zeiten vor Corona zeigen sich Deutsche als sehr reisewillig. Corona scheint vergessen. Die ganzen Verhaltensregeln wurden aufgegeben. Die sommerlichen Temperaturen lassen die 7-Tage-Inzidenz sinken.

Trotz allem sterben täglich viele Menschen an Covid-19.

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Corona wird uns noch lange beschäftigen. :

Lasst uns daraus lernen.

Lasst Egoismus Platz machen für Gemeinnützigkeit, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft, Mannschaftsgeist.

Dann haben wir (und die kommenden Generationen) eine Zukunft.

April, April… schon Ende März?

Das schoss mir in den Kopf, als ich heute morgen wieder den Speisesaal betrat.

Was ich mir alles so schön erklärt hatte mit dem Corona Abstand war irgendwie nicht mehr wahr.

Die Tische waren wieder zusammengeschoben worden. Die alten Tischgemeinschaften saßen wieder, wie früher, eng beieinander an ihren alten Tischen. Die kleinen Tische waren verschwunden.

Es waren sogar noch mehr Bewohner unten.  Die Leitung hatte beschlossen, das möglichst viele Bewohner wieder nach unten kommen sollten.

Im Prinzip beschloss sie für uns Bewohner im Gerhard Tersteegen Haus ähnliches wie die Politik für die Menschen draußen. Viele Regeln sollen gelockert werden.

Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass die neue Corona-Variante ansteckender ist als je zuvor.  Man sagt, wer sich bis jetzt noch nicht Infiziert habe, habe vielleicht einen stillen Verlauf gehabt.  Dann würde er heute als genesen gelten.

Endlich wieder gemeinsam essen

Ich konnte nie verstehen, warum wir im März nicht wieder im Speisesaal essen konnten.

Dabei war überall von Lockerungen der strikten Verhaltensregeln zu hören und zu lesen.

Warum nicht bei uns??

Heute konnten wir selber sehen warum.

Denn seit heute Morgen dürfen wir wieder runter.

Wir waren alle begeistert einander wiederzusehen! Das Speisen allein auf dem Zimmer oder im kleinen Speisesaal war doch recht einsam. Außerdem isst man (oder ich) weniger, weil man selber bestimmen kann was und wie viel man mag. Oben erhielt ich immer zu große Portionen. Da ich Essen nicht gerne wegschmeiße, habe ich brav immer aufgegessen. Das fiel mir nicht schwer. Die Speisen sind sehr schmackhaft.

Doch als Rollifahrerin bekommt man eh zu wenig Bewegung. Außerdem nimmt man ab 50 schnell zu und langsam ab. Das sagte meine Mutter oft. Ich konnte es nie glauben. Dachte immer es sei doch alles eine Frage des Wollens. Jetzt mit Mitte 50 merke ich, dass sie leider recht hat.

Abgesehen von der Wiedersehensfreude stellten wir fest, dass der Boden blitzeblank gewienert war. Außerdem waren die Tische anders geordnet. Jetzt wurde mehr dafür gesorgt, dass die erforderlichen Abstände eingehalten werden. Ich hatte mich immer schon gewundert, dass an manchen Tischen die Bewohner mit ihren Tischnachbarn so nah beieinander saßen.

Jetzt nicht mehr. Viele große Tischgemeinschaften wurden aufgeteilt. Dafür gab es eine Menge neue kleine Tische. Jetzt ist alles regelkonform.

Auch an unserem großen Tisch gab es einen freien Platz. Der wird jetzt belegt. Heute war die entsprechende Bewohnerin nicht da. Ich weiß jedoch wer sie ist. Ich habe damals schon über ihren ‚Beruf früher‘ geschrieben.

Vielleicht ist sie ja morgen da.

Meine Welt ist voller Unruhe

Corona bestimmt nach wie vor das Leben im GTH.

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Nachdem wir auf jedem Wohnbereich mehrere Corona-Kranke hatten, haben wir nicht mehr im großen Speisesaal gegessen. Gegessen wird nun auf den Wohnbereichen; im kleinen Speisesaal oder auf den Zimmern.

Ich esse auf meinem Zimmer. Daher kann ich im Blog auch nicht mehr kleine amüsante Geschichten erzählen.

Es gibt keine Gruppen-Angebote mehr. Doch die Damen und Herren des Sozialen Dienstes versuchen Angebote in kleinen Gruppen oder mit einzelnen Bewohnern durchzuführen. Außerdem gibt es wieder Fenster-Angebote. Zum Beispiel Fenster-Gottesdienste.

Ich bin froh, dass ich mit meinem E-Rolli ab und zu rausfahren kann.

Ukraine und Putins Krieg bestimmen fast sämtliche TV- und Radioprogramme, dazu die Zeitungen und Zeitschriften und letztendlich auch das Internet.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Die Ukrainer leiden schrecklich vor allem die Kinder.
Familien verlieren ihre Wohnungen, ihre Häuser, ihr Zuhause.

Die ukrainischen Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht verlassen. Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, stellt ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen Putins Schergen zusammen. Aber gegen die Übermacht der Russen haben die Ukrainer keine Chance. Es gibt viel Gewalt und Tod.

Wenn ich das in den Medien sehe, lese, höre macht mich das sehr traurig. Außerdem macht es mir auch Angst.

Sorgen um meinen Vater macht mein Leben zur Zeit ebenfalls sehr schwer.

So befinde ich mich also inmitten von drei großen, Angst einflößenden Szenarien.

Veranstaltungen März 2022

Trotz Corona gibt es auch im März 2022 geplante Veranstaltungen! Das Programm ist etwas abgespeckt. Aber es soll doch etwas stattfinden im GTH.

Weiberfastnacht im Gerhard Tersteegen Haus 2022

Das wird ein echtes Trauerspiel mit Karneval in diesem Jahr. Im Radio höre ich die ganze Zeit dass wir den Corona-Höhepunkt nun überwunden haben. Das gilt aber nicht für Krefeld und leider auch nicht für das Gerhard Tersteegen Haus.

Leider sind auf unserem Wohnbereich jetzt 3 Bewohner positiv getestet worden.

Seit über einer Woche werden Bewohner, Personal (auch hausfernes, wie z. Bsp. Reinigungspersonal, Handwerker… ) jeden Tag per Rachenabstrich getestet.

Dadurch steigt bei mir wieder die Angst vor Corona.

Aushang im GTH

Eins… Zwei… Drei…

… und hopp!

Es erheben sich zwei sehr beleibte und zwei schlanke Bewohner unter größter Konzentration von ihren Stühlen.

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Dann gehen sie gemeinsam zum Aufzug um auf ihren Wohnbereich zu fahren. Das ist kein Problem denn vom höchsten Beladungsgewicht sind sie noch weit entfernt.

(c)Katrin-musikhai

Da schiebt einem nur Corona einen Riegel vor.

Abstand halten
Ein wichtiger Baustein, um sich und andere vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen, ist nach wie vor, auf einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu achten.

Infektionsschutz.de
Bild von congerdesign auf Pixabay

Aus diesem Grund darf selbst der große Aufzug nicht voll besetzt sein. Wieder einmal schade, dass das Haus nur zwei Bewohner-Aufzüge hat.

Mahlzeiten im Gerhard Tersteegen Haus

Zum Frühstück gibt es Weiß- , Grau- , Körner-, Schwarz-Brot, Brötchen, Müsli dazu Quark, Marmeladen, Käsen, Aufschnitt. Auch die Auswahl an Getränken ist groß. Es gibt Kaffee, Tee, Milch, Kakao, Buttermilch zur Auswahl. Man kann die Mahlzeiten entweder auf dem Wohnbereich (WB), im Zimmer oder im kleinen Speisesaal oder separat an kleinen Tischen im Flur des WB einnehmen.

Hier auf dem WB essen Bewohner, die mehr Hilfe beim Essen benötigen. Hier speisen auch die Bewohner, denen angereicht werden muss.

Auch Bewohner, bei denen geschaut werden muss, ob sie genug essen, speisen hier. All das könnte unten im großen Speisesaal nicht bewerkstelligt werden. Hier ist eine Dame der Hauswirtschaft für +/- 12 Bewohner zuständig. Die Bewohner essen auch nicht alle zur selben Zeit. Frühstück ist von 8.00 bis 10.00 Uhr.

Mittagessen beginnt für alle zur selben Zeit. Auf den WB um 11.30 Uhr im großen Speisesaal von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Immer noch ist eine Dame der Hauswirtschaft, diesmal für ca. +/- 22 Bewohner zuständig.

Wer was essen möchte, wurde 3 – 4 Wochen vorher abgefragt, damit der Koch übersehen kann, wie viel er von was bestellen muss. Das heißt, wir Bewohner wissen heute meist nicht mehr, was wir einmal bestellt haben. Das sorgt immer wieder für Unruhe.

In Einzelfällen ist es aber möglich, dass man doch das andere Menu bekommt.

Abendbrot gibt es auf den einzelnen WB um 17.00 Uhr. Im großen Speisesaal unten beginnt es ab 17.30 Uhr.

Dort hat man die größere Auswahl. Hier geht eine Angestellte der Hauswirtschaft mit einem vollbepackten Servierwagen mit Brotsorten, Käsen, Aufschnitt, Salat, Joghurt, Obst und Abendbeilage an den einzelnen Tischen vorbei. Die Bewohner dürfen ihre Wünsche dann äußern und bekommen das Gewünschte dann überreicht.

Seit Corona darf die Anzahl der Bewohner pro Speisesaal und Gang bestimmte Anzahlen pro Speise-Raum nicht überschreiten, damit auf die richtigen Abstände geachtet werden kann.

Kaffee und mittwochs und sonntags Kuchen gibt es auch nur auf den WB oder in den einzelnen Zimmern. Was Corona so alles mit uns macht. Dass die Hauswirtschafter im großen Speisesaal mit Speisewagen die Bewohner bedienen, finde ich allerdings viel besser, als Büffet wo jeder mit seinen Fingern die Speisen antatschen kann.

Corona-Sitzordnung

Unten im Speisesaal ist die Sitzordnung von der Hauswirtschaft vorgegeben. Jeder Bewohner hat dort Platz zu nehmen wo sein Namenskärtchen steht. Sollte einer damit gar nicht einverstanden sein, kann er / sie einen anderen Platz bekommen.

Allerdings sitzen die Wohnbereiche immer voneinander getrennt. Ich denke das hat Corona-Gründe. Auch die Anzahl der Bewohner pro Tisch ist wegen einzuhaltender Abstände Corona-bedingt begrenzt.

Außerdem sitzen die Bewohner eines Wohnbereichs zusammen. Mehrere Tische mit Bewohnern eines Wohnbereichs werden dann in Tischgruppen zu einem Wohnbereich zusammengefasst.

Nun ist Corona schon den 2. Sommer unser ungeliebter Begleiter. Wir sehen, dass es möglich ist. Aber schön ist es nicht.

Termin in der Sauerlandklinik abgesagt

Sauerlandklinik Oktober 2020

Ein Pfleger kam heute morgen nach dem Frühstück auf mich zu und sagte: „Die Sauerlandklinik hat angerufen. Der Termin am 30.08.2021 wurde abgesagt. Das tut mir sehr Leid! Sie hatten sich doch so gefreut.

„Sie haben, wie überall zu knappes Personal wegen Urlaub, Krankheit, Corona, Schwangerschaft etc. (wie bei uns). Da könne man sich nicht angemessen um mich kümmern. Daher werde der Termin Ende August erst einmal abgesagt. Sie wollen sich im Oktober noch einmal melden.“

Letztes Jahr war ich auch im Oktober dort.

In Zeiten von Corona ist vielleicht nicht alles anders. Im Oktober ist die Coronalage bestimmt nicht besser. Warten wir es ab.

Doch irgendwie bin ich schon etwas geknickt. Für mich ist der Aufenthalt in der Sauerlandklinik ein wenig wie Urlaub. Mal raus kommen, andere Luft schnuppern, nicht nur lauter Senioren, sondern viel jüngere Menschen (Patienten) um mich herum, andere Gespräche, andere Themen. Einen anderen Urlaub habe ich nicht. Das ist eben alles nicht mehr so einfach.

Ich halte euch auf dem Laufenden wie es weitergeht.