Wie ein Mantra wiederholte ich diese Worte und setzte einen Fuß vor den anderen.
Rechts… Links… Rechts… Links…
So hatte ich es mit einer anderen Physiotherapeutin gemacht, die ich letzte Woche als Ersatz für den Physioritter hatte. Er fiel aus, weil seine Tochter krank war und er sich um sie kümmern musste. Diese Physiotherapeutin hat selber Multiple Sklerose und konnte mir Tipps und Tricks nennen, die sie selber am eigenen Körper erfahren hat.
Rechts… Links… Rechts… Links… so wanderte ich mit Rollator um den Block.
“Mache dir immer bewusst, was du gerade tust. Mit der Zeit gräbt sich das in das Bewusstsein ein und es läuft ganz automatisch”, sagte sie mir: “Es bilden sich neue Verknüpfungen im Gehirn. Schließlich haben wir ja genug Hirnzellen.”
Unser menschliches Gehirn besteht aus verschiedenen Gehirnzellen. Die wichtigsten und häufigsten Gehirnzellen sind die Nervenzellen, auch Neuronen genannt. Von ihnen existieren schätzungsweise 100 Milliarden bis eine Billion Zellen.
Quelle
Immer wenn ich spüre, dass die Beine schwer werden und ich die Füße schleifen lasse, solle ich eine kurze Pause einlegen.
Rechts… Links… Rechts… Links…
Brav konzentrierte ich mich auf meine Füße. Ich machte insgesamt 3 Pausen, wo ich sonst nur eine machte.
Und? Hat es was gebracht?
Jawohl!!!
Ich gebe zu, ich war ja erst sehr skeptisch. Aber ich hatte keine Beinkrämpfe und kein Zucken! Toll!
Die Physiotherapeutin meinte außerdem, ich solle das so oft es geht üben. Bisher laufe ich ja nur ein Mal pro Woche in der Physiotherapie. Alleine solle ich das nicht machen. Da sei die Sturzgefahr zu groß.
Heute war so schönes Herbstwetter, dass mich die Sonne und die Herbstfarben, das Herbstlicht dazu verführten. Ich machte mich alleine auf den Weg.
Ich gebe zu, ich fühlte mich sehr unsicher. Doch ich wiederholte mein Mantra: “Rechts… Links… Rechts… Links…” und machte 4 Pausen. Es klappte! Juhu!!!
Na ja, fast. Als ich an der Tür zur Tagespflege vorüber kam, also nach gut drei Viertel des Weges, rettete mich die Pflegerin/Leiterin der Tagespflege und bot mir einen Sitzplatz an.
Nach einer ausführlichen Pause begleitete sie mich bis zum Aufzug. Ich war fix und fertig. Und stolz, dass es geklappt hatte!
Ich habe sogar ein paar Fotos gemacht. War das nicht verlockend?😊
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