Am Mittagstisch unterhielten sich 2 Bewohnerinnen über Christstollen. Welcher ist der beste? Wo kommt er her? Was ist drin?
Es war ein richtiges Hausfrauengespräch. Jede ließ einfließen, warum sie mit gutem Recht wisse, dass sie im Recht sei.
Frau A.s Stollen wurde ihr von ihrer Tochter geschickt. Diese lebt und arbeitet schon lange in Berlin. Sie hatte für ihre Angestellten die Stollen extra bei einer ganz bestimmten Bäckerei in Dresden bestellt. ⇒ Dresdener Christstollen
Frau B. stammt aus dem Erzgebirge. Natürlich ist der einzig wahre und beste Stollen aus Annaberg. Dort hat ihre Mutter und sie selber später immer ihren Stollen gekauft. ⇒ Original Erzgebirgischer Butterstollen

Ein Stollen ist ein Gebäck aus fettreichem, süßen Hefeteig mit Sultaninen oder Korinthen, Citronat und Orangeat. Ist die Herkunft des Stollens im Namen enthalten und trägt es ein bestimmes Prüfsiegel ist es meist ein geschützter Name.
Es gibt auch
- Mandelstollen: mindestens 20 Teile Mandeln
- Marzipanstollen und Persipanstollen: mindestens 5 Prozent des Teiggewichtes an Marzipan– bzw. Persipanrohmasse
- Mohnstollen: mindestens 20 Teile Mohnsaat, üblicherweise zu einer Mohnfüllung verarbeitet
- Nussstollen: mindestens 20 Teile Nusskerne, ganz oder zerkleinert, üblicherweise zu einer Füllung verarbeitet
- Butterstollen: mindestens 40 Teile Butter oder die entsprechende Menge Butterreinfett und/oder Butterfett sowie mindestens 70 Teile Rosinen, Zitronat und Orangeat; maximal 10 Teile Trockenfrüchte können durch Mandeln und/oder eine entsprechende Menge Marzipanrohmasse ersetzt werden
- Quarkstollen
Welcher Stollen der beste ist, ist Geschmacksache. 😉
Mein Favorit ist der Marzipanstollen! mnjamm!
Den würde ich auch gerne probieren *schleck* 😊
Für Nicht-Deutsche ist der Name „Stollen“ manchmal nicht einzuordnen. Was bedeutet das Wort? Wie steht es in Zusammenhang mit anderen deutschen Worten?
Und manchmal wird dann aus dem Dresdner Stollen die Dresdner Stulle…;-)))
Das Wort „Stollen“ ist ein Homonym oder Teekesselchen. Im Bergbau ist es ein Schacht mit Tageszugang; im Gegensatz zum „unter Tage“ arbeiten. https://de.wikipedia.org/wiki/Stollen_%28Bergbau%29
Bei den Backwaren ist es ein brotförmiger Kuchen aus schwerem Hefeteig. https://de.wikipedia.org/wiki/Stollen_%28Geb%C3%A4ck%29
Es ist ein Thema, das man sehr weit weiter“spinnen“ kann. So sollen Dresdner Stollen deshalb überhaupt erst so weltweit berühmt geworden sein, weil sie sich ideal dafür eigneten, als Weihnachtsgabe von den Familien an ihre deutschen Auswanderer in Amerika geschickt zu werden. Während des langen Postwegs per Segelschiff konnten die Stollen prima reifen und kamen so richtig lecker in den USA, Kanada, Mittel- oder Südamerika an. Es gibt Geschichten zur symbolischen Darstellung des gewickelten Jesuskindes, zur Bedeutung als Luxusgebäck aufgrund der Mandeln, Korinthen und Rosinen, umgekehrt in seiner einfachen Form als ursprüngliches Fastengebäck für Mönche und Nonnen, usw. Spannend und sehr umfangreich, was man alles über Stollen finden kann.
Wir bekamen von einer Freundin einen Christstollen geschenkt, der in einer Bäckerei in Kalamata hergestellt wird. „deutscher Stollen“ stand drauf. Drinnen allerlei feine Trockenfrüchte (Rosinen, Zitronat) und eine Mandelcremfüllung. Wir freuten uns natürlich sehr, schmeckt prima, entspricht in etwa dem von dir beschriebenene Butterstollen, doch sicher nicht mit Butter gebacken.
Nicht mit Butter? Womit dann? Öl?
Da verliert man leicht den überblick😉
Es ist schon ziemlich verwirrend. Aber am besten vertraut man auf seinen eigenen Geschmack! Und der ist halt bei jedem anders.
… mir war jahrelang selbstgebackener Dresdener Christstollen vergönnt… der perfekte Snack zum Schlittschuhlaufen😋
Wie schön!