Ich bin richtig traurig, dass meine momentane Tischfamilie so gar nicht zusammenhält. Jetzt sehe ich, was ich für ein Glück hatte mit der Tischfamillie, die ich beim Einzug ins Gerhard Tersteegen Haus bekam.
Sicherlich hing auch viel damit zusammen, dass der Tisch voll besetzt war und ich mit meinen beiden direkten Nachbarinnen Glück hatte.
Über Eck zur linken saß Frau St., die Läuferin, nur mit Rollator. Zur rechten neben mir saß Frau K., meine Seelenverwandte. Wir hatten beide einen ähnlichen Humor. Das verbindet über Altersgrenzen hinweg! Zuerst kam sie auch mit Rollator. Später hatte sie einen E-Rolli, ähnlich wie meiner.
Schräg gegenüber saß Frau W.. Sie sorgte oft für viel Spaß. Mit ihr lachten wir häufig. 😁 😂 Auch sie kam mit Rollator. Ihre Freundin, Frau M. (Rolli-Fahrerin) saß über Eck zu Frau W.. Die zwei heckten ständig irgendetwas aus.
Mittlerweile sind sie alle verstorben.
Wir bekamen noch einmal eine gute Nachfolgerin, Frau Ga.. Mit ihr war es zwei Jahre lang sehr lustig. Doch dann starb auch sie.
Mittlerweile hatte sich U. von ‚meinem‘ Tisch wegsetzen lassen. Sie sitzt nun bei ihrem Freund, dem Obelix, gleich am Eingang zum Speisesaal, nah zum Buffet. Ich sehe ein, dass das für sie besser ist. Aber ich vermisse sie. *seufz *
Indem ich das jetzt so rekapituliere, wird mir klar, so eine volle Besetzung ging nur, weil viele nicht im Rolli saßen. Für uns kalkuliert man mehr Platz ein. *seufz *
Ich habe halt Pech, dass die jetzigen Rollatorfahrer so seltsam sind. *seufz *
Hallo liebe Katrin,
ich kann mit Dir mitfühlen. Wenn man regelmäßig Zeit mit Leuten verbringt mit denen man keine innere Bindung bzw. keine gemeinsame Wellenlänge hat, dann kann man sich mitten unter Menschen einsam fühlen. Ich kenne das von verschiedenen Jobs. Entweder der Chef ist doof, oder man kommt in ein neues Team, wo sich keiner traut, sich zu äußern oder es herrscht eine negative Stimmung. Es dauert einfach eine längere Zeit, bis Vertrauen wächst, bis man vielleicht doch feststellt, dass man mit jemandem eine Gemeinsamkeit hat. Es reicht im Grunde schon, wenn man jemandem mal anlächeln kann und der andere lächelt zurück.
Und wenn du so im Tief steckst und keine Perspektiven siehst, dann kann sich doch schneller als man denkt, was ändern. Ich war schon öfter verzweifelt und dachte, ich stecke fest, da wird sich nie was ändern, und dann änderte sich die Situation. Es ist auf jeden Fall gut, deine Vertrauensperson, Sozialarbeiterin, Pflegeleitung, mal anzusprechen und deine Situation zu schildern! Nicht nur Pflege und Ernährung sind wichtig, auch das seelische Wohlbefinden! Es ist ein lapidarer Spruch, aber er stimmt: Sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Ich möchte mich bei dir bedanken für deine interessanten Einträge! Ich finde es unterhaltsam von dir zu lesen und einen Einblick in deinen Alltag zu haben.
Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht! 🍀🍀🍀
Schönes Wetter gibt auch schon bessere Stimmung…
Liebe Grüße
Angelika
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Quäl Dich nicht weiter damit herum, überlege Dir gut, an welchem Tisch Du besser hineinpassen würdest, und dann setze den Schritt. Es ist ja nicht so, dass Du „versagt“ hättest, weil es zu keiner Tischgemeinschaft am jetzigen Tisch gekommen ist. Dazu gehören immer alle, die dort sitzen. Du hast es ja angesprochen und versucht. Wenn es aber nicht passt, dann passt es halt nicht. Dann ist es besser, jetzt weiterzugehen.
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Ich werde euch auf dem laufenden halten wie’s weiter geht.
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Eine schwierige Situation, liebe Katrin. Lauter Verstorbene um dich, und das in deinem Alter – es ist eine große seelische Herausforderung, und ich bewundere dich zutiefst, dass du immer wieder so viel Gutes daraus machst und denen gibst, die es noch nötiger haben als du. Vielleicht kannst du einen Tisch finden, wo man dein Wesen besser wahrnimmt und deine Nähe genießt. Alles Liebe dir! Gerda
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Das ist sicher traurig für Sie.
Ich würde auch überlegen wo es für Sie besser wäre und dann um Versetzung bitten.
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Hallo liebe Katrin, immer mal wieder klingt diese Traurigkeit, aber auch die Dankbarkeit über Gehabtes, hier durch. Menschen ändert man nicht. Wenn nur sich selbst. Aber ich kann gut verstehen, dass diese Tisch Familie einen großen Stellenwert im alltäglichen sozialen Kontakt hat.
Gäbe es denn eine Tisch Familie, bei der Du Dich wohler fühlen würdest? Wäre ein Umzug möglich?
Nur bedenken sollte man, dass auch die sich wieder verändern kann und wird.
Ich glaube aber, manchmal braucht es nicht das stoische, ich halte das aus, sondern auch das, ich darf gut für mich sorgen.
Bei drei Mahlzeiten am Tag, 365 Tage im Jahr, sollte man Wert auf das eigene Befinden legen und das auch dürfen.
Liebe Grüße!
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Abends esse ich schon deshalb seit einiger Zeit auf dem Zimmer.
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Wenn du an einen anderen Tisch besser passt, wechsel doch auch. Oder sprich das Problem an, was noch besser ist. Manchmal ist Menschen nicht bewusst, was ihr Verhalten auslöst.
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Ich werde das nun nächste Woche mal ansprechen.
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Keep us posted 😉
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Hallo liebe Katrin,
ich kann deine Gefühle nachempfinden. Das direkte Umfeld ist sehr wichtig und du hattest ja das Glück bislang positive Erfahrungen gemacht zu haben. Manchmal kann sich aber auch sehr schnell wieder etwas ändern und alles sieht wieder positiver aus, da reicht manchmal auch nur EINE neue Person an deinem Tisch oder eine neue Zusammensetzung.
Ich kenne das vom Job, doofer Chef, eine liebe Kollegin geht weg, neues Team, keine engere Bezugsperson, dominante, laute Kollegen. Und dann passiert etwas und alles sieht wieder besser aus. Für dich könnte das heißen, ein kleiner Flirt, eine gute Nachricht, oder eine neue Bekanntschaft. Immerhin hast du ja uns, deine Leser!
Ich bewundere dich, dass du so einen Altenheim Blog auf die Beine gestellt hast. Alles ist sehr unterhaltsam, informativ und man hat einen Einblick über die Abläufe im Heim.
Vielen lieben Dank dafür 💖💖💖
Mit lieben Grüßen
Angelika
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Das ist wirklich sehr schade und traurig, aber auch einfach der Lauf des Lebens in deinem Zuhause.
Du erinnerst aber genau hier an diese lieben Menschen, denen du ebenso Sonne warst!
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Danke! 😘
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