Frühstück unten im Speisesaal bietet immer wieder neuen „Stoff“ für den Blog! 😉
Erst war ich alleine an meinem Tisch. Frau M. war schon fertig. Ihr begegnete ich bereits am Aufzug. Ich stieg ein, um zum Speisesaal zu fahren. Sie war schon fertig und kam zurück, stieg aus.
Frau B. kommt überhaupt nur noch selten nach unten in den Speisesaal.
Herr H. kommt nur zum Mittagessen runter.
Bei den Damen B. und F. war noch eingedeckt, Zeichen dafür, dass sie noch nicht unten gewesen waren.
Ich war gerade dabei, mein Brot zu schmieren, als ich Frau F. kommen sah. Die Hauswirtschafterin sah das auch und kümmerte sich um sie, fragte sie nach ihren Wünschen und belud dann entsprechend ihren Teller. Ich kümmerte mich schon mal um ihren Kaffee (2 Zucker und Milch).
Frau F. kann nur noch sehr wenig sehen. Da sie aber gerne selbstständig ist, ersetzen ihr die Finger die Augen und sie fasst gerne alles an nach dem Motto: „Wer nicht sehen kann, muss fühlen!“ Sie tatscht dann auch auf den ganzen Speisen (Brot, Marmelade, Käse, Aufschnitt) herum und das geht bei Lebensmitteln nun gar nicht! Hygiene!

Und die Sache mit „Getränke eingießen“ hat schon des Öfteren für Überschwemmungen gesorgt!
Als sie dann mit einem reichhaltig bestückten Teller ankam, fragte ich sie: „Möchten Sie kein Frühstücksei?“ Das fehlte nämlich.
Erst antwortete sie mit „Nein“, doch ich sah, dass sie mich überhaupt nicht verstanden hatte. Ich nahm mein Ei, zeigte es ihr und gab es ihr dann in die Hand. Es war noch warm.
„Oh, ein Ei! …
Wo gibt es die denn?“
„Vorne am Buffet!“, sagte ich, „Soll ich Ihnen eines holen?“
„Nein! Ich hole es mir selber!“,antwortete sie und war schon weg.
Sie fand die Eier tatsächlich ziemlich flink und kam stolz zurück.
„Und? Haben sie die Eier gefunden?“, fragte ich.
„Ja!“, sagte sie und zeigte mir stolz 2 Eier. Eins gab sie mir. „Das ist für dich!“, meinte sie glücklich.
