Manche Dinge haben sich nicht geändert. Auch im Gerhard Tersteegen Haus mache ich viel mit meinem Computer. Ja, sogar mehr als früher, weil ich nun mehr Zeit dazu habe. Außerdem hat sich meine Gesundheit stabilisiert und ich kann tatsächlich wieder längere Zeit am Stück am Computer arbeiten.
Der PC also. Schnell hatte sich herum gesprochen, dass ich mit PC eingezogen war. Da hatte das Haus noch gar kein WLAN. Da bin ich mit Stick gesurft. Grottenlangsam und die 30 Tage geltenden GB waren nach spätestens 20 Tagen aufgebraucht.
Mittlerweile haben einige Bewohner PC, Laptop, Tablett oder ein Smartphone. Auch nutzen viele einen E-Reader. Die Bewohner haben oder wurden also aufgerüstet. Aber sich damit so richtig auskennen, tun die wenigsten. Da wird dann gewartet, bis einer der Angestellten, der sich damit auskennt ihnen hilft. Oder bis mal wieder der Sohn / die Tochter oder die Enkel oder Urenkel zu Besuch kommen und helfen.
Frau V. war früher Chefsekretärin. Sie arbeitete viel am PC. Außerdem ist sie es gewohnt: „Problem erkannt, Problem gebannt.“ Sie möchte nicht lange darauf warten bis wieder alles nach ihren Vorstellungen funktioniert. Das erinnert mich durchaus an mich. Ich kann sie da sehr gut versehen. So hat sie mich gefragt, ob ich ihr helfen könne.
Einige Male schon läutete mein Telefon und sie war dran und fragte nach meiner Hilfe.
Alles begann damit, dass der erste Login-Pass zum Internet nach 180 Tagen ablief und der neue wieder eingegeben werden musste. Da ihr PC mit Windows 7 läuft, konnte ihr keiner im Haus helfen. ..ooOO( wie war das noch mal??? ) Da es Wochenende war und der Computer-Shop, den sie wegen solcher Probleme anruft erst am Montag wieder geöffnet ist, rief sie mich an.
Ich kam, löste das Problem und sie war glücklich.
Nun rief sie vorgestern wieder an. Sie hatte ihre tvdirekt-Zeitschrift nicht bekommen und sie brauchte Hilfe beim Beschriften dreier Ordnerrücken. Sie habe Vorlagen dazu. Ob ich ihr damit helfen könne?
Was sich zunächst ganz einfach anhört, entpuppte sich als echte Herausforderung für mich!
Zuerst suchte ich in der alten Zeitschrift nach der Telefonnummer des Verlags. Nach mehreren Versuchen kam ich durch… nur um zu hören, dass das Büro Samstag und Sonntag nicht besetzt sei. 😖
Also schrieb ich eine E-Mail. Gestern war die automatische Antwort, dass die Nachricht erhalten worden sei, schon da (eigentlich schon kurz nach Absenden). Ich bin gespannt was wir demnächst hören werden.
Dann ging es an die schwierigere Aufgabe, die Ordnerrückenetiketten. Es war deshalb schwierig für mich, weil ich mit den Programmen, die Frau V. nutzte nie wirklich gearbeitet hatte, mich also weder mit Word noch Excel richtig auskenne. Ich nutze das kostenlose Open-Office Paket von Apache. Open-Office ist eine echte Alternative zum Microsoft-Office. Doch zu guter Letzt hat es dann doch noch geklappt. Das machte aus uns zwei sehr zufriedene Bewohner!
Wie um die Glücksgefühle noch zu steigern, erschien eine Dame von der Hauswirtschaft und brachte uns Kaffee und Kuchen. Hmm… sehr lecker!
Dann verabschiedete ich mich: „Bis zum nächsten Weltuntergang!“, sagte ich lachend. Der ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Sonntagnachmittag rief sie wieder bei mir an: „Der Bildschirm bleibt schwarz!“, rief sie verzweifelt.
„Dann komme ich am besten gleich vorbei“, antwortete ich.
„Ja! Bitte!“, war ihre verzweifelte Antwort. „Ich bin lästig, nicht wahr?“, seufzte sie.
Auch dieses Problem konnte ich lösen. Sie drückte den Power-Knopf einfach nicht tief genug. Hoffentlich schafft sie das demnächst.
Ich empfand es nicht als lästig, dass sie mich an diesem Wochenende mehrmals anrief. Es gab mir doch auch ein gutes Gefühl, gebraucht und hilfreich zu sein!
Es ist schön wenn alles gut läuft, aber hier zeigst du mir nochmal ganz deutlich um wieviel es schöner ist eine Herausforderung, die erstmal unangenehm ist, zu meistern. Danke 🙂
In deinem Eintrag sind so viele Informationen, dass mir der Kopf schwirrt! Technik ist hilfreich, aber die ständigen Innovationen können einen ganz schön kirre machen. Obgleich ich schon lange mit dem Computer umgehe und mich einigermaßen auskenne, bin ich immer froh, wenn mal ein jüngerer Mensch Neues einbaut und Ordnung schafft. Ich mag nicht mehr zu viel Technisches lernen, es ermüdet mich.
Das ist wirklich ein Aspekt, an den ich bei meinen vielfältigen Heimbesuchen ärztlicher Art noch nie gedacht habe. Man kann hoffen, dass sich die wlan-Versorgung an einem Ort, wo man nicht mehr so beweglich ist, auch anderswo verbessert…
Mich hat es schon vor 20 Jahren gestört, dass in der Öffentlichkeit Menschen ab 60 Jahren de facto die Kapazität abgesprochen wurde, sich mit Computer & Co. auseinandersetzen zu wollen oder zu können, oftmals mit einem Unterton des „Tühtühtüh“, des „barmherzigen Mitleids“. Ich habe das immer als eine, besonders schwer zu konternde, Art von Altersdiskriminierung empfunden.
Eigentlich toll, wenn sich jemand ohne nennenswerte Kenntnisse ins Computern stürzt, mutig finde ich das. Sie konnte ja da noch nicht wissen, dass sie sich an dich würde wenden können
Ich finde es auch mutig!
… du bist halt der Profi… (★‿★)
Nicht verzagen, Katrin fragen! Du bist Spitze!👏👏👏👏👍😁😘🙋♀️
So schade, dass du nicht in meiner Nähe wohnst. Neulich hatte ich ganz große Probleme mit einem Windoof-10-Update, und habe einem PC-Doktor ein ganz schönes Sümmchen dafür bezahlt, dass er das Programm zurückgesetzt und den zerschossenen Grafikkartentreiber erneuert hat. 😉 Außerdem würde ich auf meinem Laptop ein sogenanntes BIOS-Update installieren müssen, da ich bei meiner Acer Nitro manchmal Probleme mit dem Cursor habe, und das traue ich mich alleine nicht. 😉
Ans BIOS traue ich mich auch nicht ran!😟
Jeder braucht das Gefühl gebraucht zu werden.
Eine schöne Woche wünsche ich dir 🍀 sk
Das ist wirklich wahr! Ich wünsche dir auch eine gute Restwoche! 😉
Mein Vater hat inzwischen einen Vertrag, weil die Hilfe so schneller und preiswerter ist. Was immer er macht, sein Rechner stürzt ab. Er würde dich hilfemässig sicher kleinkriegen.🤣
Bestimmt! Aber es ist immer gut, wenn man einsieht, wann man vielleicht doch besser etwas investiert, um ohne schlechtes Gewissen Hilfe zu bekommen.😉
Ich glaube das war pure Verzweiflung von allen Seiten. Jetzt können sie online direkt eingreifen und das Schlimmste verhindern 🤣
😂 🤣
Wie gut, wenn man so jemanden hat. Ich habe da auch so ein „Problemkind“. Mit 79 Jahren hat sie sich einen laptop gekauft und braucht natürlich ständig Hilfe, zumal sie auch nicht englisch spricht. Ich allerdings bewundere diesen Mut so sehr, dass ich gerne helfe. Das Netteste war, als sie anrief, sie habe ein schreckliches Hintergrundbild. Sie hatte eine Todesanzeige von einer Verwandten, anstatt sie zu speichern, aus Versehen als Hintergrundbild genommen. Sah wirklich schrecklich aus 🙂
Ich stelle das auch bei den Leuten aus dem Osten fest, dass sie Probleme haben, weil sie kein oder wenig englisch können. Dafür können sie alle russisch. (Das wiederum bewundere ich!)
Du bist halt doch immer wieder die gute Fee des Gerhard Tersteegen Hauses, liebe Katrin!
Alles Gute und lieben Gruß,
Michael
Super <3 <3