Es ist nicht leicht, neue Bewohner über ihr Berufsleben zu befragen, die in ihrer eigenen Welt leben. Trotzdem versuche ich, möglich viel über sie herauszubekommen und ihnen so einen Platz auf meinem Blog in der Kategorie „Beruf früher“ zu geben. Sie waren ja nicht immer krank. Sie haben auch viel geleistet in und für unsere Gesellschaft.
Von Landschaftsverband Rheinland – http://publi.lvr.de/publi/PDF/807-Dezernat_Kultur_bf.pdf, Gemeinfrei, Link
Frau D. war früher Beamtin, Sachbearbeiterin beim LVR Dezernat Soziales. (LVR = Landschaftsverband Rheinland) Vielleicht sollte ich besser sagen Dezernat Jugend, denn wie sie mir erzählte, hatte sie viel mit der Erstellung von Akten über Kinder, die von Jugendämtern, Schulen oder Kindergärten zur Unterbringung in Heimen oder bei Pflegefamilien ausgewählt waren.
In der Zeit, in der sie dort arbeitete, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, gab es viele Kinder, die in Heimen untergebracht werden mussten.
Aber es gab auch Kinder, die zuhause wohnten, wo die Eltern mit ihnen nicht zurechtkamen. Sie wurden für einige Zeit aus der Familie herausgenommen und in ein Heim umgesiedelt.
Die kommunalen Jugendämter, Schulen, Kindergärten meldeten auffällige Kinder und Familien/Eltern und entschieden darüber, welches Kind, welche Familie Hilfe benötigte. Dann leiteten sie das an den LVR weiter. Dort erstellte Frau D. die entsprechenden Akten und leitete sie dann weiter an ihre Vorgesetzten (Juristen, Sozialpädagogen). Beim LVR wurden dann die entsprechenden Schritte eingeleitet.
Als Frau D. heiratete, gab sie ihren Beruf auf und umsorgte ihren Mann und die gemeinsamen zwei Töchter. Das war damals so üblich.
noch eine kleine Anmerkung von mir: als Beamtin musste sie damals ihren Beruf aufgeben als sie heiratete. das stand im Beamtengesetz. ich bin auch Beamtin, daher weiß ich das, ich hatte viele Kolleginnen, die Fräulein waren, damals sagte man noch Fräulein zu einer unverheirateten Frau..Gute alte Zeit .
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Stimmt! Das erzählte sie mir genau so! Danke für die Anmerkung! Das waren schon andere Zeiten damals…
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genauso wars , eine Frau durfte nicht mehr arbeiten im oeffentlichen Dienst als Beamtin, deshalb blieben so viele unverheiratet, weil die Frauen schon damals nicht abhängig sein wollten von einem mann. es ist ja niemand als putzfrau und köchin, geboren worden und auch niemand um einen mann zu betüddeln und ihm noch zu gehorchen .
wir sind ja nicht in Absurdistan
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Spannend und erkenntnisreich, solche Lebensgeschichten.
Es lohnt sich, alten Menschen zuzuhören – so sie denn reden wollen.
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Irgendwie wollen sie das dann doch alle. Selbst meine Eltern… 😉
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Das war sicher eine sehr veranwortungsvolle Arbeit.
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Dankeschön
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Büdde! 🙂
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