Was sich in meinem Leben alles geändert hat

Seit den letzten vielen Multiple Sklerose Schüben hat sich vieles geändert in meinem Leben.

  1. Seit 2002 arbeite ich nicht mehr als Apothekerin.
  2. Seit 2013 sitze ich im Rolli.
  3. Seitdem hat sich die schubförmige in die sekundär progrediente Multiple Sklerose gewandelt. Aus RRMS (englisch: Relapsing Remitting MS; schubförmige MS) wurde die SPMS (sekundär progrediente MS).
  4. Ich zog im August 2013 ins Pflegeheim, musste die eigene Mietwohnung aufgeben.
  5. Nicht nur die eigene Mietwohnung, auch das Autofahren ist Geschichte.
  6. Ich kann nicht mehr Karate machen.
  7. Überhaupt kann ich keinen Sport mehr treiben… außer Physiotherapie.
  8. Ich kann meine Instrumente nicht mehr spielen.
  9. Ich kann kein Buch mehr lesen. Langes Lesen strengt zu sehr an. Die Buchstaben entwickeln ein Eigenleben.
  10. Überhaupt hat mein Konzentrationsvermögen sehr nachgelassen.
  11. Ich finde mich immer besser mit dem Computer zurecht und führe jetzt einen eigenen Blog.
  12. Ich habe viele nette Menschen virtuell und tatsächlich kennengelernt.

Mir wird klar, dass ich zum Ende der Liste hin versucht habe, auch Positives zu sehen. Denn das hat es durchaus auch gegeben. Allerdings in wesentlich geringerem Maß.

Dann fällt mir der Spruch ein: “Das Leben ist kein Pony-Hof.” Das ist so. Ich habe im Leben wirklich mehr Gutes erlebt, als Schlechtes. Weil man so viel hört und sieht, denken wir heute, alles ist möglich! Das ist nicht wahr. Aber wir sollten versuchen, das Gute besser wahrzunehmen und zu genießen!

Eigentlich ein blöder Spruch, aber doch so wahr:

Schlimmer geht immer!

 

37 Kommentare zu „Was sich in meinem Leben alles geändert hat

  1. Hallo Katrin, es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass du trotz deiner Krankheit das Leben immer wieder so positiv sehen kannst – auch wenn es doch manchmal auch etwas schwer fällt ( das kriegen aber nur Menschen wie ich mit, die dein Blog ständig lesen und die sich mitdeiner Person auseinander zu setzen versuchen ).
    Katrin, du bist eine bewundernswerte Frau.
    Sei weiterhin stark – trotz allem, was dir das Schicksal schon so beschert hat.

    von herzen liebe Grüsse

    sendet dir gerry aus Frankreich

  2. es ist wirklich bescheuert und klingt auch so ABER es gibt wirklich immer noch eine steigerungsform auch wenn man sich diese noch nicht vorstellen kann.

    manchmal sollte man einfach aufhören darüber nachzudenken, dass erspart einem zumindest die kopfschmerzen. entspann dich – auch so ein d oofer spruch – trotzdem wahr 🙇 – du gibst garantiert dein bestes 👍

  3. Bei all deinen Leiden und Entbehrlichkeiten hattest du die geniale Idee, dich zu öffnen und diesen wundervollen Blog zu eröffnen. Du bist somit nicht allein und wir sind es durch dich auch nicht. Keiner deiner Leser möchte auf deine tgl. Zeilen verzichten. Wir erfreuen uns an deinem Leben, an seinem Inhalt. Lass dich mal drücken, liebe Katrin.

  4. Liebe Katrin,
    Ich kenne Dich (leider) nur virtuell, aber der Tag, an dem ich (durch Zufall) auf Deinen blog gestossen bin, war ein guter Tag. Anfangs war ich neugierig, als ich weiterlas, fing ich an, Dich zu bewundern. Ich glaube, Du bist eine Inspiration fuer viele, die Dein Tagebuch lesen. Fuer diejenigen, die krank sind, weil Du das ausdrueckst, was vielen auf der Seele liegt, fuer diejenigen, die gesund sind …….. sie lernen aus Deinem Tagebuch, dass viele Dinge, ueber die man sich aufregt, eigentlich trivial sind. Ich wuensche Dir Kraft und Mut und ich wuensche Dir viele schoene Erlebnisse, die Dich bereichern – denn ich glaube, dass Deine Bekanntschaft eine Bereicherung fuer viele Menschen ist. Viele Gruesse von Andrea

  5. Liebe Katrin,
    auch du verfügst über die Gabe jedem Rückschlag in deinem Leben noch wieder etwas GUTES abzugewinnen und die daraus resultierenden geänderten Lebensumstände zu meistern. Aber ich weiß, der Weg ist kräftezerrend und alternativlos. Daher wünsche ich Dir nicht nur ganz viel positive Energie sondern auch ganz viel positive Erlebnisse.
    LG Elke

  6. Liebe Katrin!

    Nachträglich wünsche ich Dir alles Gute zum Geburtstag. Hoffe, das gilt noch!?

    Ehrlich gesagt, ich kann`s mir gar nicht vorstellen, das, mit der MS. Ich war auch (wieder einmal) im KH. Ja, es reißt nicht ab. Ich hatte einen Demenzkranken in meinem Zimmer. Er war wahnsinnig und schrie den ganzen Tag. Wie schon einmal gesagt, mit den meisten Krankheiten kann/könnte ich mich abfinden. Nur nicht mit einem Seniorenheim. Ich glaube, ich würde, im Laufe der Zeit, alles zu Kleinholz schlagen, falls ich dazu überhaupt noch fähig wäre. Man möchte nur ein bisschen LEBEN, aber selbst dieses kleine Leben, wird einem nicht gegönnt. Habe die Ärzte erneut gefragt, woher Krebs kommt. Sie wissen es nicht. Also nicht genau. Vielleicht haben sie mich auch angelogen. Ich glaube denen schon lange nichts mehr. Doch: Wie Du schon richtig bemerktest: “Schlimmer geht immer …” Es gibt tatsächlich Krankheiten, von denen ich noch niemals gehört habe. Und wenn man dann einen Menschen sieht, der diese Krankheit hat, dann weiß man seine eigene Krankheit wieder zu schätzen, weil man halt doch noch etwas tun kann, wenn auch nicht viel. Man muss ja schon froh sein, wenn man noch selbstständig essen kann! Zum Verzweifeln ist das. Jetzt werfe ich meine 30 Tabletten ein, oder sind`s vielleicht auch nur 25, dann versuche ich, mich irgendwie abzulenken. So lange das mit der Schreiberei noch klappt, geht`s einigermaßen. Mehr verlange ich gar nicht/KANN ich nicht verlangen.

    Wünsche Dir (und mir) alles Gute.

    Liebe Grüße,

    Rom

  7. “… das Gute besser wahrzunehmen …” ist in unserer heutigen Zeit mit oder ohne MS soooo wichtig. Es ist eine bewusste Entscheidung und man kann es üben. Aber sooft klappt es auch nicht, wenn das Negative einem zu ersticken droht.

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