Die Geschichte um Tom Sawyer wird immer spannender. So gerieten wir heute in einen regelrechten Lese-Rausch. Nach 3 Kapiteln musste ich jedoch aufhören. Ich konnte nicht mehr! Aber es war wunderbar, wie Frau M. bei der Geschichte mitging!
Zwischendurch kannte ich einen Ausdruck nicht: “Beinhaus”. Da fragte ich Frau M. und sie hauchte mir zu: “Das ist die Leichenhalle.”
O, es war ja so spannend!
Kapitel 24
Die Sommerferien zogen sich quälend dahin. Die Hitze war brütend. Doch dann kam der Mordprozess endlich vor Gericht. Man sprach über nichts anderes mehr.
Man hatte Muff Potter ins Gefängnis gesteckt. Nun sollte ihm endlich der Prozess gemacht werden. Alle waren sich sicher, dass er den Doktor umgebracht hatte. Sogar Potter selbst glaubte es mittlerweile.
Tom und Huck hatten ein rabenschwarzes Gewissen. Denn sie wussten, dass Potter unschuldig war. Sie hatten gesehen, wer es war.
Um ihr Gewissen ein wenig zu beruhigen, besuchten sie immer wieder Potter im Gefängnis. Sie erzählten ihm die Neuigkeiten des Tages und brachten ihm etwas zu essen.
Dann war endlich der Tag des Prozesses gekommen. Der Richter befragte alle möglichen Zeugen, die Muff Potter am Tag des Mordes in der Nähe des Tatortes gesehen haben wollten.
Dem Anwalt von Potter wurde immer wieder die Chance gegeben, etwas zu sagen. Er sagte jedes Mal, dass es nichts weiteres zu sagen gebe. Zum Schluss wurden die Zuschauer ganz ungehalten. Was war das denn für ein Anwalt, der sich scheinbar nicht für seinen Klienten einsetzte?!
Doch ganz am Ende der Verhandlung rief er einen eigenen Zeugen auf, Tom Sawyer! Tom war erst sehr schüchtern, sprach sehr leise. Doch dann versetzte er mit seiner Aussage die Zuschauer in Staunen! Er beschuldigte Indianer-Joe, den Mord begangen zu haben. Er, Tom, habe es selber gesehen!
Kaum, dass Tom das gesagt hatte, sprang Indianer-Joe auf und flüchtete aus dem Gerichtssaal. Im Nu war er verschwunden.
25. Kapitel
Huck hatte Angst, dass sein Name auch erwähnt würde. Dann hätte er, wie jetzt Tom, große Angst davor, dass Indianer-Joe ihn finden und umbringen könnte.
Tom wurde als der große Held gefeiert. Tagsüber genoss er also seine Rolle als Held. Aber wenn es dunkel wurde, hatte er große Angst.
26. Kapitel
Nach dem kurzen 25. Kapitel folgte wieder ein längeres. Wie bereits gesagt, hatte Tom tagsüber keine Angst vor Indianer-Joe. Daher begann er sich schnell wieder zu langweilen. Ein neuer Plan musste her. Dann wusste er plötzlich, was er tun wollte. Er wollte einen Schatz finden. Er musste sich nur noch einen Kumpanen suchen, der mit ihm auf Schatzsuche gehen würde.
Nach 2 Absagen fragte er Huckleberry Finn. Der war schnell bereit, kostete es doch nichts und versprach Reichtum. So schlugen sich die beiden durch die Sommerhitze und gruben an verschiedenen Orten, jedoch ohne einen Schatz zu finden.
Zuletzt versuchten sie es sogar am Beinhaus. Obwohl sie Angst hatten, dort Gespenstern zu begegnen.
Sie schwitzten und gruben und fanden doch keinen Schatz. Dann machten sie, dass sie das Gelände um das Beinhaus verließen. Nicht, dass doch noch ein Gespenst auftauchen würde.
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Frau M. und ich sahen uns an.
“Man, ist das spannend!”, sagte ich.
Frau M. nickte mit weit aufgerissenen Augen.
“Es wird echt immer spannender”, war meine Meinung, “aber nun brauche ich erst mal eine Pause. Und etwas zu trinken!”
Die nächste Vorleserunde wird bestimmt bald sein! Frau M. war so gefesselt von der Geschichte, dass sie sogar vergaß, zwischendrin mit dem Rolli durch den Raum zu rollen oder gar aus ihrem Rolli zu rutschen, was sie sonst ja eigentlich immer macht.