Vorgestern war Frau K.s Tochter bei mir. Sie erzählte mir, dass ihre ‚Mutti‘ letzte Woche beerdigt wurde. Da die Familie kein Geld für eine Beerdigung hat, wurde sie anonym von der Stadt Krefeld in den Niederlanden beerdigt.
Für die Tochter ist es sehr schwer, dass sie keine Stelle, kein Grab hat, wo sie immer wieder hingehen kann. Denn es gibt keinen Grabstein. Außerdem ist Venlo für sie ewig weit weg. Mit dem Auto schafft man es in 45 Minuten. Aber ein Auto hat sie nicht.
Ich sagte zu ihr: „Weißt du was, es ist letztendlich doch egal wo sie liegt. Das ist nur ihre körperliche Hülle. Ihr Geist ist aufgestiegen. Wir werden sie immer in unseren Herzen tragen. Das ist was zählt!“

Schön zu hören, dass es so etwas überhaupt gibt. Vielleicht hat Frau K einen Stein bei euch hat, dann wäre das doch eine Art Anlaufstelle, oder ist das auch vielleicht zu weit für sie. Sie wird ja auch nicht mehr die Jüngste sein. Aber deine Idee, sie im Herzen zu haben, ist ganz toll. Denn da sind unsere Lieben auf jeden Fall, man muss sie nicht auf irgendeinem Friedhof besuchen, um ihnen nahe zu sein. Liebe Grüße Hanna
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Ich weiß gar nicht, ob die Tochter (sie ist 70) den Stein mitgenommen hat.
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Geh ( fahr ) mal im Garten gucken. Aber trotzdem schade, denn ich weiß ja nicht, wie oft du sie noch sehen wirst…
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Der Schwiegervater und mein Enkel liegen im Friedwald. Der eine anonym, der andere mit Namen unter dem Sternenkinderbaum, wo auch die Kinder liegen, deren Vater im Haus eine Gasexplosion ausgelöst hat. Für Mini ist der Ort wichtig. Für uns ist die Trauer und die Erinnerung in uns, da braucht es nicht zwingend genau diesen Baum. Solange die Menschen in unseren Herzen sind, sind sie nicht vergessen. Vermisst sind sie aber dennoch.
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Ein Verlust geliebter Menschen ist immer schmerzlich.
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Obwohl ich selbst auch gern eine Beerdigung in einem Friedwald hätte (die gibt es ja auch in Deutschland), bin ich doch etwas davon verstört, dass die Stadt Krefeld Deutsche in den Niederlanden begräbt. Sorry, ist im Moment einfach ein ganz blödes Gefühl.
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Verstehe ich. Geht mir auch so. Aber es ist mal wieder alles eine Frage des Geldes. Die Niederländer sind billiger. *seufz* 😕
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Leider. *grummel*
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Das ist Einstellungssache. Manche Menschen brauchen die Trauer am Grab, andere nicht. Mein Mann ist auch anonym beerdigt. Ich weiß aber die Stelle auf dem Friedhof. Die Erinnerung habe ich zu Hause.
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Ich seh das ja auch so – Ich halt gar nix von Friedhöfen und sterbliche Hüllen.
Für mich ist der Mensch da nicht mehr drin, er ist in meinem Herzen.
Andererseits find ich das schon heftig – Wenn man kein Geld hat, gibt’s keine Beerdigung, kein Grab?????????????
Ich glaub mich tritt ein Pferd!
Denn für viele Menschen ist das ja nun mal enorm wichtig!
Ich kann das kaum glauben, dass da keiner für zuständig ist im Sozialstaat Deutschland….
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Na klar gibt es eine Beerdigung. Anonym.
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Sehr traurig. Meine Mutter ist kurz vor Heiligabend ganz plötzlich gestorben und wurde Freitag beerdigt. Ich trage sie auch für immer und ewig in meinem Herzen und für mich sind Friedhöfe nicht ganz so wichtig, obwohl ich zugeben muss, dass es beruhigend ist zu wissen wo sie liegt und man schnell mal hingehen kann.
Viel wichtiger ist es aber die Erinnerung aufrecht zu halten. Ich habe z.B. Ein Büchlein angefangen, in dem ich alle Sprüche und Ratschläge von ihr eintrage. Ich erzähle ihr auf meinen täglichen Gassi Runden, was mich bewegt und was so passiert ist. So habe ich immer noch das Gefühl, dass sie präsent ist.
Ich wünsche allen Trauernden, dass der Schmerz nachlässt und die Erinnerung für immer bleibt. Das wünsche ich mir und meinem Vater jedenfalls ganz doll.
Liebe Grüße
Claudia
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Liebe Claudia,
das tut mir sehr Leid für euch! Sie ist gestorben, doch sie lebt immer noch weiter, in euren Erinnerungen !
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Danke, liebe Katrin.
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Mir kommt da immer ein Spruch des chinesischen Weisen Lao Tse in den Sinn: Ich bin gegangen nur für einen Augenblick, und gar nicht weit. Wenn ihr auch dorthin kommen werdet, werdet ihr euch verwundert fragen: Wieso haben wir geweint…
Ich finde auch, dass Gedenken im Herzen viel wichtiger ist als eine Grabstätte.
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Das ist ein sehr schöner Spruch!
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Hallo Katrin
mit diesem Beitrag hast Du Frau K ja ein würdiges, kleines, symbolisches Denkmal gesetzt.
Und ganz besonders möchte ich dir für das Wiedergeben der Broschüre „Natur Begräbniswald , Venlo“ danken.
Das zeigt mir und dem / der einen oder anderen weitere Anregungen dafür, welche Beerdigungsmöglichkeiten auch noch möglich wären.
Ich für meinen Teil möchte gerne, dass meine Asche ins Wasser ausgestreut werden würde – wenn möglich ins Meer oder in eines der Gewässer um Berlin herum – dort wo ich geboren wurde ( ich habe ja eh niemand, der mein Grab besuchen würde ).
gerry aus Frankreich
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