Frau St., geboren 1924, arbeitete früher bei der Stadt Krefeld im Liegenschaftsamt als Sekretärin.
Sekretärin gefunden bei Wikimedia
Das Liegenschaftsamt ist eine kommunale Einrichtung. Es verwaltet die bebauten und unbebauten Grundstücke im Besitz einer Stadt oder Gemeinde. Es ist unter anderem auch zuständig für die Vermietung, den Kauf und Verkauf von z. B. städtischen Wohnungen, Stadthallen und städtischen Kiosken sowie die Verpachtung des städtischen Grundbesitzes (z. B. Ackerland, Wiesen, Kleingärten).
Normalerweise wird man verbeamtet, wenn man für die Stadt arbeitet. Damals war das auch so. Doch Beamte wurden zur Zeit des Nationalsozialismus in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung gestellt.
Original „Deutsches Beamtengesetz“ bei wikipedia.org :
Durch das Deutsche Beamtengesetz vom 26. Januar1937 (RGBl. I, S. 39) wurden Beamte in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung gestellt. Ein „von nationalsozialistischer Weltanschauung durchdrungenes Berufsbeamtentum, das dem Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler, in Treue verbunden ist,“ sollte laut Präambel zum „Grundpfeiler des nationalsozialistischen Staates“ werden.
Das wollte Frau St. auf keinen Fall. Daher ließ sie sich nicht verbeamten und arbeitete ’nur‘ als ’normale Angestellte‘ beim Liegenschaftsamt. Das machte sie viele Jahre lang. Doch als sie heiratete, gab sie den Beruf auf und wurde Hausfrau und Mutter.
Dass sich die Dame nicht in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung hat stellen lassen, verdient höchsten Respekt. Hut ab!
Berufstätig zu sein und zu heiraten war im Naionalsozialismus normaler Weise nicht möglich. Vielleicht hat deine Bekannte deshalb gekündigt. Frag sie doch mal.
Werde ich machen! 🙂
Meine Großmutter war verheiratet und berufstätig in leitender Funktion. Das gab es durchaus.
Hat sie für die NSDAP gearbeitet?
Ja, das gab es, aber es war zu Beginn des Regimes nicht die Regel. Unvereinbarkeit von Arbeit und Familie war die Ideologie, die zu einem schnellen Rückgang der Arbeitslosigkeit führte. Auch sollten junge Frauen wählen, ob sie studieren oder heiraten (Kinder bekommen) wollten. Erst als durch den Krieg Arbeitskräftemangel herrschte, änderte es sich. Schließlich arbeiteten fast nur noch Frauen ….
Liebe Katrin,
das Frühstück für Dich ist fertig …schau mal rein!!! Liebe Grüße – Hang