Herr R. alias ‚Obelix‘ 😉 , gerade mal 49 Jahre alt,

war früher Gärtner mit Leib und Seele. Als er 42 Jahre alt war, platzte ein Hirnaneurisma bei ihm. Von jetzt auf gleich war sein ‚altes Leben‘ vorbei.
Zuerst fiel er 3 Wochen ins Koma. Ein halbes Jahr später operierte man ihn und setzte eine Platte ins Gehirn. Das blieb leider nicht ohne Folgen. Seitdem ist er halbseitig gelähmt, sitzt im Rolli. Er trug weitere Einschränkungen davon. Die Sprache ist ebenfalls betroffen. Es ist sehr schwer für ihn, zusammenhängende Sätze zu bilden. Er verdreht Wörter, hat Wortfindungsstörungen.
Aber er hat seinen Humor und seinen Lebensmut nicht verloren.
Er erlernte damals den Beruf bei Blumen Femers, einem Geschäft in Krefeld-Bockum, nahe des Bockumer Friedhofs. Er verkaufte keine Blumensträuße und Pflanzen sondern pflegte Grünanlagen. Dazu machte er einen 3-wöchigebn Lehrgang bei der Stadt. Die großen Rasenflächen des Friedhofs werden von Femers gemäht. Also machte er einen Führerschein Klasse B, um den großen Aufsitzrasenmäher zu fahren, der als Höchstgeschwindigkeit 50km/h fahren kann.

Das machte er mit Begeisterung. Er war oft den ganzen Tag an der frischen Luft. Auch in Krefeld-Elfrath am Elfrather See war er mit dem Mäher unterwegs.
Er machte außerdem einen Motorsägen-Schein bei der Stadt.

Auch heute ist der passionierte Schalke-Fan viel draußen. An der frischen Luft kann ich nicht behaupten, sondern in der Raucherecke vor dem GTH. 😉

Das Interview mit Herrn R. War nicht ganz einfach. Ich hoffe, ich habe alles richtig wiedergegeben.
Traurig für den Mann, aber schön geschrieben
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Danke!
Ja, das Leben ist kein Pony-Hof.
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Schaaaaaaaaaaalke! Schaaaaaaaalke!
Ein gutes Interview, liebe Katrin.
Ein toller Beruf. den er hatte. Immer an der frischen Luft.
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Mir hat der Beitrag gut gefallen. Tragisch wie schnell sich ein Lebensweg ändern kann.
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Danke für das Interview, liebe Katrin. Es gibt also noch mehr „junge“ Mensche bei euch. Schlimm, wie eine Krankheit das ganze Leben verändert. Trotzdem geht es weiter und man muss wohl das Beste daraus machen. Das ist bestimmt nicht immer einfach.
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Den letzten Kommentar von Dir, Katrin, unterschreibe ich gern!
Ich habe das Interview ebenfalls gern gelesen, vielen Dank Euch beiden dafür!
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Eine Horrorvorstellung, dass das Leben, wie man es kennt, binnen eines Augenblicks der Vergangenheit angehört! Gut, das kann bei vielen Krankheiten passieren, aber Fälle wie den hier beschriebenen finde ich schon besonders krass.
Erstaunlich, aber schön, dass der Mann seine gute Laune behalten hat!
Und dir vielen Dank, dass du das sicherlich nicht leichte „Interview“ für uns geführt hast! 🙂
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Ich finde das gar nicht erstaunlich, dass Herr R. seine gute Laune behalten hat. Der Mensch braucht das was im Leben und wenn sonst nicht viel funktioniert, dann bleibt die gute Laune.
Ich stelle immer wieder fest, dass ‚ausgerechnet Behinderte‘ so fröhlich sind. Es ist klar, dass sie es sind. Was wäre, wenn sie es nicht wären? Würde nicht viel bleiben, oder?
Ich lese die Berichte über die Bewohner des Heims sehr gerne…
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Vielleicht kenne ich einfach die falschen Behinderten. Kann durchaus sein.
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Hauptsache ist, du kennst überhaupt Behinderte! 😉
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Gibt es das? Behinderte sind Menschen, wie die Gesunden auch.
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„Falsch“ im Sinne, dass sie ihr Schicksal nicht mit Humor meistern. Und natürlich gibt es bei den einen, wie bei den anderen, Miesepeter und Sonnenscheinchen. Aber meine Erfahrungen mit behinderten Menschen sind halt so, wie sie sind. Individuell halt.
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Mir macht es auch Spaß, vom früheren Leben der Bewohner zu berichten. 🙂
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So lange Mensch gesund ist, ist es ihm kaum bewusst, wie fragil das normale Leben ist!
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übrigens können behinderte Menschen auch sehr gesund sein!
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