Ich muss sagen, dass ich Frau W. und Frau M. ziemlich vermisse, seit sie nicht mehr im Speisesaal essen, sondern oben auf den Wohnbereichen. Es war immer sehr lustig mit den beiden bei uns am Tisch.
Doch über Frau W. erfahre ich trotzdem immer wieder Neuigkeiten, weil sie mit U. ein Doppelzimmer bewohnt.
Auch U. konnte Frau W. schon als sehr chaotische, liebevolle, eigensinnige Person kennenlernen. So kam sie zum Beispiel letztens behände an U.s Bett und umarmte sie ganz freundlich und drückte sie, bevor sie dann wieder in ihr eigenes Bett stieg.
Außerdem musste sie ebenfalls feststellen, dass man nichts offen herumliegen lassen darf, denn Frau W. kann alles gebrauchen. Sie sammelt es ein und räumt es in ihren eigenen Schrank. Sie ist dann überzeugt, dass es ihre eigenen Sachen sind.
Frau W. leidet an einer beginnenden Alzheimer-Demenz. Manchmal überfordert es U., mit Frau W. umzugehen. Aber sie lernt schnell und hat die liebevolle Dame in ihr Herz geschlossen.
Frau W. hat noch eine lebende Verwandte, ihre Nichte. Von ihr bekommt sie regelmäßig Besuch. Die Nichte räumt dann Frau W.s Schränke auf. Dort findet sich alles Mögliche, was nicht dort hingehört: fremde Wäsche, fremde Gegenstände, Nahrungsmittelreste – oft schon alt und unansehnlich – wie zum Beispiel ein angebissenes Brot oder einen angebissenen Apfel.
Jetzt war die Nichte für einige Wochen nicht mehr zu Besuch gewesen. Sie war in Urlaub gewesen. Doch heute war sie endlich wieder da. (U. war ganz erleichtert.) Es begann also das große Reinemachen. Das war wohl auch wirklich nötig. 😉
Das war dann aber wirklich Großputz. Ich bewundere U., dass sie in einem Doppelzimmer leben kann. Ist sie denn auf der Warteliste für ein Einzelzimmer?
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Ist sie. 🙂 Aber sie sagt auch immer wieder, sie wisse gar nicht so recht, ob es ihr in einem Einzelzimmer nicht zu langweilig würde. 😉
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Doppelzimmer? Ernsthaft? Die sind doch seit einigen Jahren (außer für ältere Heime mit einer Übergangszeit?) verboten.
Ich finde die Vorstellung, in einem Altenheim im Doppelzimmer zu wohnen, sehr unwürdig und einen absoluten Alptraum. (Und ja, ich weiß, dass es sicher auch Pärchen oder andere Ausnahmefälle von sich in solchen einschränkenden Wohnsituationen wohl fühlenden Menschen gibt.)
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Wir haben auf unserem Wohnbereich 32 Bewohner in 3 Doppel- und 26 Einzelzimmern. Diejenigen, die in einem Doppelzimmer wohnen, machen das absolut freiwillig oder warten darauf, in ein Einzelzimmer umziehen zu können. Dafür muss allerdings ein Einzelzimmer-Bewohner ausziehen oder sterben. So ist das in einem Altenheim. Da sterben immer wieder Bewohner. Allerdings haben wir hier auch einige, die schon über 100 Jahre alt sind.
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Das ist leider so. Platz ist halt nicht im Überfluss vorhanden. Aber, ich denke, man kann sich ganz gut arrangieren.
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Hm. Ich habe vor einigen Jahren in einer Einrichtung gearbeitet, da waren Doppelzimmer , nun, manchmal waren da dann auch drei drin.
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