Kurz bevor ich zur 5. Chemo ins Krankenhaus musste, hatte ich wieder Besuch vom Pfarrer aus meiner alten Gemeinde. Wie bei dem Besuch davor angekündigt, hatte er wieder sein Schachspiel dabei! 🙂
Das Wetter war sehr angenehm. So zogen wir uns auf die Terrasse zurück in den Schatten. Vormittags ist es dort immer sehr angenehm.
Nachdem wir ein wenig geplaudert hatten, zog er das Spiel hervor. Wir bauten die Figuren auf. Dann ging es los.
Schnell merkte ich, dass der Pfarrer doch in einer ganz anderen Klasse einzuordnen ist, als mein treuer Partner Herr R. aus dem Heim. Ich kam beim Pfarrer nicht weit mit meinen Plänen. Ruck-zuck hatte er mich in die Defensive gedrängt. 😳
Aber ich verteidigte mich wacker. Blieb wachsam. Wiegte ihn in Sicherheit. Schlug dann zu.
„Oha!“, sagte der Pfarrer dann überrascht, „Das ist ungewöhnlich! Da kommt der Kämpfer in dir durch!“
Aber wirklich in Bedrängnis konnte ich ihn nie bringen. Dazu spielt er zu gut, zu routiniert. Aber ich überraschte ihn doch, dass ich mich so lange wehren konnte. Am Ende bekam ich ein dickes Lob von ihm:
„Aus dir kann mal ein richtig guter Schachspieler werden! Du hast die Anlage dazu. Du musst nur üben, viel spielen!“
Ich fühlte mich sehr geschmeichelt. 🙂
Wirklich ein schönes Lob! Jetzt musst du dich auf die Suche nach Gegnern machen :).
Könntest du eigentlich auch am PC gegen ein Schachprogramm spielen, oder wäre das für dich zu anstrengend wegen deiner Einschränkungen im Sehen?
Manchmal mache ich das, aber es ist schon sehr anstrengend für mich. :-/
Schach an sich ist ja schon anstrengend.
Das denke ich mir. Umso stolzer kannst du auf deine Fortschritte sein!
Wenn ein guter Schachspieler das sagt, dann ist das wirklich ein großes Lob. Also liebe Katrin, fleißig weiter üben.
Das gefällt mir, dass du dich nicht unter kriegen lässt. Eine Kämpfernatur bist du ja sowieso und dazulernen tust du auch immer wieder – ich finde dich Spitze!
Dann heißt es jetzt wohl: üben, üben, üben 🙂