Heute Morgen musste ich zur ersten Blutbildkontrolle nach der Chemo. Da Mitoxantron das Immunsystem herunter fährt, muss das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden. Insgesamt drei Mal in den 21 Tagen nach der Infusion und erneut bis zu 7 Tage vor der nächsten Infusion muss die Knochenmarkssuppression gemessen werden. Der nächste Termin ist am kommenden Montag.
Nun war das gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der mir Blut abnimmt.
Das Personal im GTH nimmt kein Blut ab.
Die Hausärztin will nicht dafür zu mir ins Heim kommen. Zu ihr in die Praxis kann ich nicht gehen – zu viele Treppen.
Über dieses Dilemma berichtete ich ja bereits in meinem Beitrag vom 23. August: “Das blaue Blut”.
Nun war ich heute also mit BTW im Maria-Hilf und ließ mir dort ambulant Blut abnehmen. Einen Transportschein konnte man mir dort nicht ausstellen. Also muss ich erst einmal in Vorleistung gehen und mir dann bei der Krankenkasse das Geld zurückholen.
Warum wird mir als Kranker das Leben so schwer gemacht? Als hätte ich nicht schon genug Last zu schleppen.
Ehrlich gesagt fehlen mir die Worte. Wie kann ein Arzt eine MS-Patientin durch eine Therapie schicken, wo regelmäßige Kontrollen notwendig (!) sind, ohne dass der reibungslose Ablauf dieser Kontrollen ohne Hürden (erstmal in Vorlage treten etc.) gewährleistet ist…?